Der etwas provokante Titel dieser Seite ist bewusst gewählt:
Es war Ende 2004, als ich mich – mal wieder auf eBay – nach einem günstigen Zweit-Tenor umschaute. Dabei fiel mein Blick auf ein – den Bildern und der Beschreibung nach zu urteilen – recht gut erhaltenes und vor allem in der Verarbeitung sehr interessantes Tenorsaxophon, das mit dem Namen „Impala“ angepriesen wurde.
Der Name sagte mir wie auch einschlägig Saxophon-Erfahrenen, die ich befragt hatte, nicht wirklich viel. Daher habe ich meiner Experimentierfreude freien Lauf gegönnt und einfach mitgesteigert. Für einen relativ moderaten Betrag (gemessen an sonst üblichen Preisen für ältere und spielbereite Tenorsaxophone) bekam ich denn auch den Zuschlag.
Für was ich geboten habe…
Der Schock kam dann auch mit der Post… (und sollte Wasser auf die Mühlen all derer sein, die den Instrumentenkauf über eBay kritisch beäugen)
Das Instrument, das nach Auskunft des Verkäufers „bis vor kurzem noch gespielt“ worden war, entpuppte sich als ein unsachgemäß gelagertes und mit Sicherheit seit Jahren nicht angefasstes Teil, dessen Fehlerliste sich aus erheblicher Korrosion, verbogenen Mechaniken und herausfallenden Polstern aufbaute und von einem durch Schlagschäden unbrauchbar gewordenen Koffer nur noch abgerundet wurde.
…und was ich dann bekam!
Eine Rückabwicklung wurde seitens des Verkäufers nach elend langen Versuchen der Kontaktaufnahme abgelehnt, weshalb die Sache in das Käuferschutzverfahren ging. Am Ende des sechs Monate währenden Liedes stand dann eine anteilige Schadensregulierung durch eBay, die mich mit einem Restschaden von 37 EUR (Eigenanteil + Versandkosten) und einem unbrauchbaren Saxophon sitzen liess.
Sisters of Mercy: „Bring this corrosion to me…“
So weit, so schlecht. Nachdem das von eBay geforderte Gutachten attestierte, dass diesem Sax nur durch eine Generalüberholung zu helfen sei, die den Einstandspreis locker verdreifacht hätte, und das defekte Sax jetzt auch niemand mehr haben wollte, blieben drei Möglichkeiten: Entsorgung (nicht meine Art…), als Dekoration an die Wand nageln (nett, aber mit Grünspan und schimmeligen Polstern eher unattraktiv) oder die Reparatur einfach mal selbst versuchen. Lichtblick dabei: Viel mehr als etwas Zeit, einen Satz Polster und ein bisschen Polierpaste kann man dabei eigentlich nicht verheizen, und 37 EUR sind ja eh schon futsch… ausserdem lerne ich immer gern Neues dazu.
Tja, und damit beginnt die Geschichte von der Leiche im Keller, denn dort ist mein Basteltisch und dort liegt seit dem 14.3.2006 ein Tenorsax unbekannter Herkunft und harrt seiner Auferstehung.
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