Heute machen wir uns an die „Leichenwäsche“ – zuvor sind zwar noch die beiden hartnäckigen Achsen zu demontieren, aber danach soll die olle Kanne wieder auf Hochglanz gebracht werden – im Rahmen des Möglichen zumindest…
Ein letzter Detailblick…
Die Vorhersage traf zum Glück nicht ganz zu, die neuen Schraubendreher kosteten „nur“ 22 EUR (für 4 flache und 2 Kreuzschlitz-Dreher), sollen angeblich besonders stabil sein… da noch Budget übrig war, hab ich für meinen Aldi-Dremel-Clone noch einen Satz Schleif- und Poliereinsätze gekauft, mit Betonung auf „Polier-„, denn das ist das Hauptziel (ich hoffe, ich muss nicht doch eins der Trennscheibchen auf die beiden Achsen ansetzen…).
Der kleine Unterschied zwischen Wühltisch und richtigem Werkzeug
Vor Arbeitsantritt spuken schon Ideen im Kopf, was die eigentliche Reinigung angeht. Handarbeit über alles, aber da waren diese hochinteressanten Erfolgsgeschichten von Saxophonen in der Spülmaschine… na ick weeß nich… immerhin ist der Korpus lackiert, und ob 60er-Jahre Lack sich mit 90er-Jahre-Geschirrspülern anfreunden kann?!?
Achtung, Nacktfoto!
Eine Kleinigkeit fällt bei der Sichtkontrolle auf: M*st, eins der Böckchen wackelt – und zwar, weil das Blech darunter an einer Seite nicht mehr fest mit dem Korpus verbunden ist. Na toll – bislang dachte ich, die Sache geht ohne Löten aus, aber da der Rest des tragenden Bleches noch ziemlich solide wirkt, reicht vielleicht ein vorsichtiges anpunkten mit meinem Brateisen… da es dazu noch an einer zumindest einigermaßen sichtbaren Stelle wäre, möchte ich ungern den Lack noch mehr verhunzen als das der Zahn der zeit schon hinbekommen hat.
Uiuiui – das Sax ist geplatzt…
Erwähnenswerter Lichtblick bevor es losgeht: Das herauslösen von ca. der Hälfte der Polster kann ich mir sparen – die haben sich inzwischen von selbst verabschiedet. Da hielt nix mehr… nur noch den ekligen Kleber irgendwie aus den Klappen bekommen, aber lt. ToKo ist die allgegenwärtige Spirituslampe mein Freund…
Na dann ran an den Feind – die neuen Werkzeuge haben tatsächlich kurze Fünfe mit den störrischen Achsen gemacht. Durch blosse Zuhilfenahme von etwas Holzbläser-Öl (ich habe nicht ToKo’s Hausmarke genommen, es ging aber trotzdem) liessen sich die Achsen lockern und kamen schließlich frei. Höchst unerfreulicher Seiteneffekt der Oxidation von Eisen ist, dass das Produkt dieser Reaktion recht bröselig ist – oder zu gut deutsch, die beiden Starrköpfchen bedürfen nun des vorsichtigen Schnitts neuer Schraubschlitze, sollen sie jemals wieder eingesetzt werden (nochmal einsetzen ginge wahrscheinlich sogar so – aber sie dann wieder loskriegen schreit mindestens nach der berüchtigten Bohrlehre – oder dem Dremel…).
Das sieht nach Arbeit aus!
Nach Abschluss der Freilegungsarbeiten wird das ganze Ausmaß der anstehenden Arbeit deutlich. Das schon entdeckte lose Böckchen bleibt zum Glück das einzige seiner Art. Das ändert nichts daran, dass die Feuchtigkeit, die die Achsen wunderschön sommerlich gebräunt hat, gleiches auch an einigen Stellen mit dem Lack zuwege brachte – nicht ohne den Polstern – oder was davon übrig war – eine dezente Schimmel-Note zu verpassen.
Schadensübersicht
An den Kaminen zeigt sich z.T. ebenfalls Korrosion, von der noch festzustellen sein wird, wie stark sie die Ebenheit der Tonlöcher beeinträchtigt. Ich hoffe natürlich, eher weniger…
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