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Im Memoriam…

Ich schrieb es bereits im Eröffnungsbeitrag zum Neuanlauf dieses Blogs: Am 7. Juni 2014 ist unser guter Freund und der Meister der Mundstücke, Hans Werner Peters (HWP) nach schwerer Krankheit verstorben.

Da ich ihn nicht nur als Freund und Kunde seiner Mundstückmanufaktur sondern auch als Hoster seines Webshops begleitet habe, lief unter der Adresse steamersound.de noch für einige Jahre eine Erinnerungsseite – bis wir uns entschieden haben, diese am Ende dann doch auslaufen zu lassen. Eine Fortführung seiner Arbeit war leider nicht möglich, und über den Verbleib seiner Instrumenten- und Mundstücksammlung ist mir leider auch nichts bekannt.

Was von Hans bleibt, ist die Erinnerung an einen lieben Menschen mit Ecken und Kanten, mit dem man immer einen guten Klönschnack haben konnte, und der seine selbst erarbeiteten Erfahrungen im Bereich der Saxophon-Mundstücke unnachahmlich wiedergeben konnte. Was mir persönlich außerdem bleibt, sind immerhin vier maßgeschneiderter „The Steamer“ Mundstücke für Tenor-, Alt-, Sopran- und C-Melody-Saxophon. Dabei fühlte ich mich besonders geehrt, weil ich quasi einer der frühen „Beta-Tester“ für das Sopran-Steamer sein durfte. Gern erinnere ich mich an das Treffen, bei dem ich nach genau so einem Teil fragte, und Hans mir seine Hände vor das Gesicht hielt und fragte „Schau Dir mal diese Finger an – wie soll ich denn damit so ein winziges Teil polieren?“ – er war einfach unglaublich, und er hat alles hinbekommen.

Unvergesslich bleibt auch ein von ihm testweise übersendetes Bariton-Steamer mit einer so unglaublich großen Bauform, dass selbst die Bezeichnung „Windkanal“ nur als krasse Untertreibung gelten konnte – das war zugleich auch das bisher einzige Mundstück, an dem ich gescheitert bin – zu einem für mich passenden Bari-Steamer kam es dann leider nicht mehr.

Über die Eigenheiten seiner „Babies“ – nicht anders muss man die Steamer-Mundstücke aufgrund ihrer liebevollen Herstellung in Handarbeit und genau auf den Spieler angepasst einordnen – werde ich hier noch im Detail berichten. In den Genuss einer persönlichen Anpassung kann man zwar leider nicht mehr kommen, doch gelegentlich tauchen seine Einzelstücke auf einschlägigen Marktplätzen auf, und man kann noch eines erstehen – übrigens eine Vorgehensweise, die Hans zeitlebens ablehnte; ein Steamer bekam man passend von ihm und gab es im Zweifel auch nur an ihn zurück – soweit die Theorie.

Was man an jemandem hatte, erkennt man oftmals erst, wenn er irgendwann fehlt. Mach’s gut, Hans – auch nach mittlerweile fast sechs Jahren: Du fehlst.

 

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