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Saxophon-Bauformen

Das Saxophon hat einen Tonumfang von ungefähr zweieinhalb Oktaven. Wenn man sich die übliche Bandbreite von Musik anschaut, ist das nicht besonders viel, und so ist es kaum verwunderlich, dass es eine Menge Saxophon-Baugrößen in unterschiedlichen Tonlagen gibt. Die heute noch produzierten sind

- Sopranino

- Sopran

- Alt

- Tenor

- Bariton

- Bass

- Contrabass

und letzteres muss man schonmal gesehen haben, um es zu glauben.

Das Saxophon ist kein klassisches Orchester-Instrument - das bedeutet, dass es in seinen gängigen Bauformen in der klassischen Musik nicht gebräuchlich ist, und vor allem, dass es nicht in C-Dur gestimmt ist.

Ein Orchester- oder "klingendes" Instrument tut genau das, was auf der Schachtel steht: Nimmst Du eine handelsübliche Blockflöte und spielst ein "C", erklingt ein "C". Spielst Du vom Blatt mit einem anderen Instrument zusammen - z.B. einem Klavier - sollte das Ergebnis einigermaßen ordentlich zusammenpassen, immer vorausgesetzt, Ihr benutzt die gleichen Notenblätter.

Naja, und jetzt kommt der Haken, Saxophone sind - mit einer Ausnahme, nämlich den sog. "C-Melody"-Saxophonen, die aber auch eher Seltenheitswert haben, sog. "transponierende" Instrumente. Die üblichen Stimmungen sind in Es (Eb) und B (Bb) - spielt man nun ein Bb-Saxophon (z.B. Tenorsaxophon) mit der Note "C" erklingt tatsächlich ein B (Bb).

Nein, Du bist nicht der Erste, der die Frage stellt, ob das nicht eine ziemliche Schnapsidee war - es reicht an dieser Stelle, dass das schon immer so gemacht wurde und sich wohl auch nicht mehr ändern wird.

Allerdings ist es auch nicht wirklich ein Problem. Wenn - wie in vielen Musikrichtungen üblich - ein Bb-Instrument mit einem anderen Bb-Instrument zusammenspielt (z.B. Trompete oder Klarinette), spielt sowieso jeder nur C's die wie Bb's klingen. Den Schlagzeugern ist es gerade mal egal und z.B. Streicher können bekanntermaßen recht einfach und schnell transponieren. Eine Blockflöte ist im Verhältnis zum Saxophon so leise, dass die Diskussion über das Zusammenspiel gerade mal akademisch wäre. Darüberhinaus gibt es genügend Notenmaterial, das für klingende und transponierende Instrumente passend durchnotiert ist, so dass wenn jeder seine Stimme spielt, am Ende richtige Musik rauskommt.

 

Über die verschiedenen Baugrößen und Stimmungen ins Detail zu gehen, würde den Rahmen hier sprengen - dazu gibt es reichlich und genug Material im Internet (s. Links). Hier geht es um eine Einführung, und wer sich anfangenderweise mit dem Saxophon auseinandersetzt, für den kommen normalerweise nur genau zwei Bauformen in die engere Wahl, nämlich Alt und Tenor.

Das Alt-Saxophon (auch "Alto" genannt) ist in Es gestimmt, hat normalerweise die typische Saxophon-J-Form und einen abnehmbaren Bogen, der in Richtung des Spielers zeigend relativ gerade ist. Aufgrund seiner Größe ist es relativ leicht zu halten und zu spielen, auch die tiefen Töne sind für den Neueinsteiger verhältnismäßig schnell zu erlernen und zu produzieren. Ein Vorteil des Alt-Saxophons, der es für viele Anfänger interessant macht, ist sein vergleichsweise günstiger Anschaffungspreis.

 

Das Tenor-Saxophon ist in B gestimmt und leicht an dem charakteristisch geschwungenen Bogen erkennbar. Obwohl das "Ur-Saxophon" von Adolphe Sax eigentlich ein Bariton war, sieht das Tenor für unser heutiges Verständnis am "saxophonigsten" aus. Es ist das Instrument, das gern von Jazz- und Rock-Musikern gespielt wird - wenn auch sicherlich eher von älteren Jazz- und Rock-Musikern, weil die jüngeren inzwischen mehr mit Computern rumspielen. Im Vergleich zum Alt benötigt ein Tenor deutlich mehr Lungenvolumen (= "Puste") um es so richtig zum Klingen zu bringen - das soll aber auf keinen Fall abschrecken, es soll nur die Erwartungen des Anfängers dämpfen, gleich von Anfang an richtig "loskrachen" zu können.

 

Wie gesagt erläutere ich Sopran und Bariton und die noch selteneren Größen hier nicht - das Sopran ist als Anfangs-Sax eher ungewöhnlich und aufgrund seiner Größe nur für Kinder eine ernstzunehmende Alternative als Einstiegsinstrument. Es gibt Interessenten, die damit anfangen möchten - diese wissen dann aber meist auch, was sie tun... - Beim Bariton dagegen muss ich klar sagen: Als Einsteiger-Instrument absolut ungeeignet. Es braucht erheblich mehr Lungenkraft, ist darüberhinaus nicht gerade besonders leichtgewichtig und zu allem Überfluß auch noch reichlich teuer in der Anschaffung. Wer sich ernsthaft in die tieferen Saxophon-Tonlagen vorarbeiten möchte, fängt am besten mit einem Tenor an!

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©2005 Gereon Stein - Verwendung auch auszugsweise nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors

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